Symbolbild Klemmbrett

Kernkompetenzen

Rettungsdienstbedarfsplanung

Der Rettungsdienst vor großen Herausforderungen


Verschiedene sozioökonomische Effekte beeinflussen seit vielen Jahren die Leistungsfähigkeit der Rettungsdienste in Deutschland. Zum einen führen demographischer Wandel und Veränderungen im Gesundheitswesen zu einer Steigerung des Einsatzaufkommens, zum anderen sind durch einen sich verschärfenden Fachkräftemangel die zur Bewältigung erforderlichen Ressourcen knapp. Vor diesem Hintergrund erscheint eine proportionale Erhöhung des Vorhaltevolumens nicht sinnvoll, vielmehr rückt zukünftig der effizientere Einsatz der vorhandenen Ressourcen in den Vordergrund. Damit gute Lösungen auf Akzeptanz bei Entscheidungs- und Kostenträgern, aber auch bei den Mitarbeitenden treffen, sind fundierte Methoden zur Erstellung von ganzheitlichen Umsetzungskonzepten erforderlich.

Leitfragen der Rettungsdienstbedarfsplanung

Unsere methodischen Ansätze


Zu Beginn einer Rettungsdienstbedarfsplanung steht die intensive Auseinandersetzung mit dem Bezugsgebiet. Wir möchten ein Verständnis davon gewinnen, wie der Rettungsdienst vor Ort funktioniert, welche Wünsche und Anforderungen bestehen und welche regionalen Besonderheiten zu beachten sind.

Auf Grundlage von Einsatzdaten der vergangenen Jahre führen wir mit unserem selbstentwickelten und vielfach bewährten Analysetool „ELENA“ eine umfassende Datenanalyse durch. Wir sind der festen Überzeugung, dass Bedarfsplanung keine reine Mathematik ist und der Bedarf und die angemessene Ausstattung des Rettungsdienstes sich nicht allein über einen Algorithmus berechnen lassen. Dennoch bilden präzise Analysen das Fundament einer jeden Bedarfsplanung.

Auf Grundlage der gewonnenen Daten erfolgt die Ressourcenplanung des Rettungsdienstes. Dabei setzen wir auf stochastische Ansätze aus dem Bereich des Operations Research. Das mathematische Modell MEXCLP (Maximum Expected Coverage Problem – Maximierung der erwarteten Abdeckung) liefert Anzahl, Standorte und Einsatzbereiche von Rettungswachen. Das gleichzeitige Lösen von Standort- und Vorhalteproblem führt zu einem deutlichen Effizienzgewinn. So können beispielsweise mehr Rettungswachen zu einem geringeren Rettungsmittelbedarf mit einer eindeutig besseren Performance vorgehalten werden. Nach Absprache betrachten wir hierbei neben den gesetzlichen auch neue Zielfunktionen, wie z. B. eine Outcome-maximierende Planung.

Mit Operations Research zum Bedarfsplan


Aus mathematischer Perspektive besteht ein Optimierungsmodell aus drei Bestandteilen: Einer oder mehrerer Zielfunktionen, mehreren Nebenbedingungen sowie Parametern und Entscheidungsvariablen. Neben den gesetzlichen Anforderungen an den Erreichungsgrad der Hilfsfrist können verschiedene weitere Parameter, wie etwa die durchschnittliche Eintreffzeit, Kosten, die faire Verteilung von Rettungsmitteln und die maximale Überlebenswahrscheinlichkeit Ziel der Optimierung sein. Nebenbedingungen drücken Restriktionen und Anforderungen an eine Lösung aus.

Üblicherweise besteht nicht die Anforderung, alle Wachenstandorte neu zu definieren, sondern vielmehr individuell zu analysieren, welche Standorte beibehalten werden sollen und welche neuen Standortoptionen, z. B. aufgrund von Baufälligkeit, langfristig optimal wären. Daher wird das Modell als „brownfield“-Ansatz gelöst, bei dem einige ausgewählte Standorte als gegeben definiert werden.

Als Ergebnis erhält man die optimale, das heißt bestmögliche Lösung für das Problem. Damit unterscheidet sich der Ansatz von vielen ansonsten in der bedarfsplanerischen Praxis verwendeten Ansätzen, die nur zulässige, in der Regel gute Lösungen bestimmen, aber nicht zwingend die bestmögliche Lösung finden.

Als unverzichtbaren Bestandteilteil unserer Rettungsdienstbedarfsplanung setzen wir auf computergestützte Simulationen, um unsere Ergebnisse zu validieren. Am Modell können wir verschiedene Optionen experimentell darstellen und eine fundierte Entscheidungsgrundlage liefern. Simulationen sind geeignet, die Leistungsfähigkeit aller Glieder der Rettungskette zu analysieren.

UNSER PLUS IST IHR PLUS

Insbesondere nehmen wir weitere elementare Bausteine eines Rettungsdienstsystems, aber auch Innovationen und neue Versorgungsstrategien in den Blick. So können wir in unserem Bemessungsalgorithmus und Simulationen RTH- bzw. NEF-Standorte, aber auch z. B. Telenotarztsysteme, Gemeindenotfallsanitäter, Ersthelfer-Apps oder Notfall-KTW abbilden.

Wir blicken dabei über den Tellerrand und suchen im Rahmen unserer gutachterlichen Unabhängigkeit gemeinsam mit unseren Mandanten nach Lösungen. Unser Ziel ist es, ganzheitliche Lösungen für den Rettungsdienst zu finden. Nach unserem Verständnis zählt dazu auch die Fokussierung der dienstplanerischen Umsetzbarkeit unseres SOLL-Konzeptes.

Wir verstehen uns als Kulturübersetzer. Wir „sprechen“ Rettungsdienst und gleichermaßen Politik, Kämmerer oder Betriebswirt. Die Erwartungen, Anforderungen und Spannungsfelder der Bedarfsplanung kennen wir aus unserer breiten Erfahrung ganz genau. Vor diesem Hintergrund können wir souverän die Ergebnisse der Bedarfsplanung den verschiedenen Stakeholdern passgenau vermitteln.

Umsetzungskonzept


Der Umfang des Umsetzungskonzeptes richtet sich ganz nach den formulierten Anforderungen und Wünschen unserer Mandanten. Wir erfassen das gesamte Leistungsspektrum des Rettungsdienstes über Krankentransport, Notfallrettung, Intensivtransport, aber auch Sonderbedarfe, wie z. B. Schwerlast-RTW, Spitzenabdeckungen und Sonderlagen.

Nach Abschluss der Bedarfsplanung bieten wir zudem die Fortschreibung der Gebührenkalkulation an. Bei der Erstellung orientieren wir uns zum einen an den rechtlichen Vorgaben und zum anderen an ggf. bereits bestehenden spezifischen Rahmenvereinbarungen zwischen Aufgabenträger und Kostenträger. Zusätzlich können wir für strittige Fragen auf Benchmarkwerte zurückgreifen.

Darüber hinaus unterstützen wir auch gerne in der Gremienarbeit und bei der Kostenträgerverhandlung zur Vorbereitung der Umsetzung der Rettungsdienstbedarfsplanung. In Absprache stellen wir Ihnen die fachliche Unterstützung bereit und führen Ergebnispräsentationen vor den Kostenträgern durch.

Wir bieten alle nötigen Antworten auf die personalwirtschaftlichen und organisatorischen Fragestellungen, die sich aus der Rettungsdienstbedarfsplanung ergeben. Unser Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit des Rettungsdienstes zu steigern und nachhaltig zu sichern.

Flipchart_Besprechung

Unser Plus bei allen Kompetenzen:
Sicherheit entsteht im Dialog.